Bessere Fotos, aber wie?

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Viele Fotografie-Einsteiger, Neulinge aber auch selbst erfahrene Fotografen werden immer wieder mit dem Thema des guten Fotos konfrontiert. Was macht ein gutes Foto aus? Nun, zunächst einmal muss man immer daran denken, dass das selbst gemachte Foto erst einmal nur einem selbst gefallen muss. Wer nur Fotos macht, um im Internet auf Plattformen möglichst viele Likes zu bekommen, handelt nicht immer nach gewissen Regeln und wird auch schnell enttäuscht sein. Nicht jeder Like ist ein objektiver Like. Was dem einen gefällt oder nicht, ist nun mal Geschmacksache. 

Aber man kann sich an ganz einfache Grundregeln der Fotografie halten, um gute Fotos zu machen. Im Prinzip auch gar nicht schwer, und ich will auch gar nicht zu tief hier in die Theorie verfallen. Wie immer heisst es dann “üben üben üben”!

Einfache Foto Regeln:

 

  1. Perspektive
    Fotos wirken einfach meist langweilig, wenn man immer im Stehen frontal fotografiert. Nutze daher unterschiedliche Winkel, Positionen. Halte die Kamera mal von unten auf dem Boden, nutze Weitwinkel-Brennweiten. Oder steig mal auf eine Leiter und fotografiere eine Person von oben, die nach oben schaut. Wechsel zwischen Hoch- und Querformat. Leg dich auch mal selbst auf den Boden und fotografiere z.B. mit einem Teleobjektiv und Brennweite von mindestens 100mm einen auf Dich zulaufenden Hund.

  2. Bildaufbau / Bildkomposition / Goldener Schnitt
    Platziere wesentliche Objekte im Bild nach der Drittelregel. Stell Dir ein Raster 3×3  vor (oder stelle es in deiner Kamera-Konfiguration ein für den Sucher oder Live-View). An den Schnittlinien sollte dann ein wichtiges Bildobjekt erscheinen, oder wähle den Bildausschnitt bei Landschaftsaufnahmen so, dass der Horizont entweder auf der unteren oder oberen Linie angrenzt ( je nachdem was wirkungsvoller ist, z.B. sehr struktierte Wolken als 2/3 Fläche) 
    Großes Objekt auf einem der vier Kreuzungspunkte wirkt wesentlich besser als in der Mitte eines Fotos.


    Beim goldenen Schnitt berücksichtigt man folgendes Schema:

    Das wesentliche Foto-Objekt sollte sich im Bereich des inneren Endpunktes der Spirale befinden. Obige Darstellung zeigt die vier möglichen Formate, je nachdem wo sich der Bildschwerpunkt befindet. 
     
  3. Linienführung
    Achte auch auf Führungslinien im Bild, Waldgrenzen, Baumreihen, Wege, alles dies kann den Betrachter durch das Bild wandern lassen. Versuche geometrisch zu denken, in dem Du mal Dir vorstellst, ob im Foto Linien und Winkel erscheinen. So was wie eine einfache Strichzeichung von Bildbereichen und ihren Grenzen.
     
     
  4. Schärfe – Unschärfe
    Sehr wirkungsvoll ist es, mit Unschärfen zu arbeiten. Lasse den Hintergrund sehr unscharf, um Tiefe zu generieren. Fokussiere ein Objekt scharf nach der Drittelregel, verwende eine Offenblende (Blende kleiner als 2.8) und lass den Hintergrund damit verschwimmen. Bedenke, dass es in der Fotokunst meist nie gewollt ist, dass ein Foto von vorn bis hinten durchgängig knackscharf ist. Lass Dich auch durch Kommentare in Social Media  wie “ist ja nicht scharf” nicht verunsichern, wobei das Foto natürlich auch nicht verwackelt sein darf.


  5. Lichtsetzung
    Achte auf die richtigen Lichtverhältnisse. Zwar kann man mit Tools wie Lightroom und Fotos im RAW-Format einiges rausholen, aber “abgesoffene” Tiefen oder überbelichtete Bereiche kann man selten retten. Fotografiere nicht gegen die Sonne, es sei denn, es ist vom Ausdruck her gewollt. Fotografiere möglichst in den Morgen- oder Abendstunden. Scheue Dich nicht, ein Stativ zu verwenden, um ggf. längere Belichtungszeiten nutzen zu können. Lieber ein Stativ als den ISO-Wert an der Kamera (Lichtempfindlichkeit) zu erhöhen. Dadurch könnte ungewolltes Bildrauschen erzeugt werden, was zu einer leicht pixeligen Darstellung führt in der Vergrößerung.


  6. Horizont
    Zuletzt noch ein einfacher Tipp, achte immer auf einen waagerechten Horizont und Ausrichtung auf Deinen Fotos. Nutze sofern vorhanden, eine digitale Wasserwaage in Deiner Kamera oder eine Libelle auf dem Stativ.



Du wirst sehen, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, gelangen einem wirklich bessere Fotos!